Herzinfarkt – Frauen haben andere Symptome

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Wenn sich die Blutgefäße verengen und der Herzmuskel nicht mehr ausreichend Sauerstoff erhält, kommt es zum Herzinfarkt. Wichtig ist dann, dass so schnell wie möglich mit der richtigen Behandlung begonnen wird. Je weniger Zeit vergeht, desto bessere Chancen haben die Betroffenen, wieder zu genesen. Damit Betroffene schnell behandelt werden, ist es wiederum wichtig, die Symptome zu erkennen und den Notruf zu wählen. Gerade bei den Symptomen besteht aber ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen.

Bei Frauen wird häufig gar nicht in Betracht gezogen, dass es zu einem Herzinfarkt gekommen ist und damit wertvolle Zeit verloren. Zwar sind tatsächlich Männer häufiger von Herzinfarkten betroffen als Frauen, bei Frauen kommt es dagegen öfter zu Komplikationen, die Lebenserwartung verringert sich stärker als bei Männern und die Chancen auf Genesung sind kleiner – unter anderem, weil oft zu spät behandelt wird. Die Behandlung selbst unterscheidet sich bislang bei Frauen und Männern nicht – doch dass bei Frauen in aller Regel deutlich mehr Zeit vergeht, bis überhaupt damit begonnen wird, beeinflusst wesentlich die Erfolgsaussichten. Die speziellen Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen zu kennen, ist daher umso wichtiger.

Das klassische Symptom eines Herzinfarktes ist ein starker Schmerz in der Brust, der bis in die linke Hand hinein spürbar sein kann. Dieser kann prinzipiell auch bei Frauen auftreten, fällt jedoch häufig weg. Stattdessen zeigen sich andere Anzeichen, die eher unspezifisch sind und auch bei Magenproblemen auftauchen können, weswegen sie in vielen Fällen auch so eingeordnet werden. So kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen, auch zu Schmerzen im Oberbauch. Auch Schmerzen im Nacken oder Kiefer sind möglich. Starke Müdigkeit oder Angstzustände können ebenfalls vorkommen, genauso wie Rückenschmerzen, Schweißausbrüche oder Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot. Auch Schwindel kann auftreten.

Wenn man als Frau solche Symptome bei sich selbst bemerkt, sollte man sie nicht in dem Glauben abtun, es würde schon gleich wieder vorbeigehen, sondern sicherheitshalber den Notruf wählen – vor allem dann, wenn die Beschwerden sehr stark sind und in Kombination auftreten.

Zwar treten Herzinfarkte bei Frauen grundsätzlich später auf als bei Männern, das ist jedoch kein Grund, bei jungen Frauen einen Infarkt von vornherein auszuschließen. Meistens sind Frauen bis zum Beginn der Wechseljahre noch nicht betroffen. Das körpereigene Hormon Östrogen entfaltet eine schützende Wirkung. Wenn die Menopause eintritt und der Östrogenspiegel sinkt, kann es bei Frauen jedoch auch eher zu einem Herzinfarkt kommen. Dass Frauen im Durchschnitt ungefähr zehn Jahre später einen Herzinfarkt erleiden als Männer, ist ein weiterer Grund, warum diese Diagnose bei Frauen oft erst spät gestellt wird.

Das Alter spielt auch in einer weiteren Hinsicht eine Rolle: Da eher ältere Frauen von einem Herzinfarkt betroffen sind, kommt er entsprechend oft bei älteren Frauen vor, die alleine leben. Ist keine weitere Person im Haushalt, die im Zweifel den Notruf wählen kann, kann ein Hausnotruf sinnvoll sein. Hier muss man nur einen Knopf drücken, um den Alarm auszulösen.

Der nächste Aspekt, der mit dem Alter zu tun hat, ist, dass Frauen in einem höheren Alter häufiger unter Bluthochdruck leiden oder sich eine Typ-2-Diabetes entwickelt. Beides sind Erkrankungen, die das Auftreten eines Herzinfarktes begünstigen.

Die größten Risiken für einen Herzinfarkt entstehen sowohl bei Frauen als auch bei Männern aus der Lebensweise heraus und sind bei familiärer Vorbelastung höher. Zu den größten Risikofaktoren zählen Übergewicht, Bluthochdruck und Rauchen. Aber auch Stress und hohe psychische Belastungen erhöhen das Risiko. Dazu kommen ungesunde Ernährung, vor allem viel Fett und Salz wirken sich hier negativ aus, und ein Mangel ein Bewegung. Viele dieser Faktoren bedingen oder beeinflussen sich auch gegenseitig. Auf das Rauchen zu verzichten, für ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu sorgen, ist entsprechend zum Vorbeugen vor Herzinfarkten, aber auch vor anderen Erkrankungen sinnvoll.

Auch ein gut funktionierendes soziales Netz schützt das Herz. Dazu gehören der Austausch mit Freunden und die Familie, aber auch solche alltäglichen Dinge wie gemeinsame Mahlzeiten.

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